Sport trotz(t) Tumor

Am UKM werden jährlich rund 18.500 Patient*innen mit onkologischen Erkrankungen behandelt, davon ca. 2.600 Neuerkrankte. Die Diagnose Krebs stellt die Betroffenen vor zahlreiche Herausforderungen, die unter anderem mit körperlichen und seelischen Beeinträchtigungen einhergehen. 

Zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen, dass Sportprogramme mit Krebspatient*innen eine positive Wirkung auf das Selbstwertgefühl sowie gegen das häufig auftretende Fatigue-Syndrom haben und sicher durchgeführt werden können. Bei bestimmten Formen von Brust- und Darmkrebs konnte sogar ein längeres Überleben nachgewiesen werden. Hinzu kommen weitere positive Effekte wie weniger Therapienebenwirkungen und Ängste, Stimmungsstabilisierung, bessere Alltagstauglichkeit und mehr Autonomie.

Viele Betroffene haben jedoch nicht die Kraft, alleine Sport zu treiben, oder trauen sich dies aus Angst vor negativen Auswirkungen nicht zu. Eine professionelle Sportdiagnostik sowie Beratung und individuelle Sportprogramme unter kompetenter Anleitung können hier einen wertvollen Beitrag leisten. In der Klinik für Neurochirurgie des Universitätsklinikums Münster (UKM) bieten wir bereits seit über 10 Jahren ein individuelles Sportprogramm für Patient*innen mit Hirntumoren an. Die Teilnehmenden berichten nicht nur von einer verbesserten körperlichen Fitness, sondern auch davon, wie gut es tut, wieder eine Perspektive und ein Ziel zu haben, eine geregelte Wochenstruktur, Mut, sich wieder anderen Herausforderungen zu stellen und eine verbesserte kognitive Leistungsfähigkeit.